Mystic
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Die Syntheseart des Mystic-Synthesizers basiert auf drei parallelen Kammfiltern mit Rückkopplung. Ein Kammfilter ist ein Filter mit einer Anzahl von Kerben im Frequenzgang. Die Frequenzen der Kerben stehen dabei im harmonischen Zusammenhang mit der Frequenz der niederfrequentesten Kerbe.
Ein Kammfiltereffekt entsteht z. B., wenn Sie einen Flanger- oder Delay-Effekt mit sehr kurzer Verzögerungszeit verwenden. Beim Erhöhen der Rückkopplung eines Filters (der Stärke des Signals, das in den Delay bzw. Flanger zurückgeleitet wird) entsteht ein Resonanzton. Mystic erzeugt eine solche Eigenresonanz. Mit dieser Syntheseart kann eine große Bandbreite von Sounds erzeugt werden, die von sanften Klängen gezupfter Saiten bis hin zu merkwürdigen und disharmonischen Klängen reicht.
Die Funktionsweise ist folgende:
Ausgangspunkt ist ein Impulssignal mit sehr kurzer Abklingzeit.
Das Spektrum dieses Impulssignals bestimmt in hohem Maße den erzeugten Klang.
Das Impulssignal wird durch die 3 parallelen Kammfilter geleitet. Jedes dieser Filter hat eine Rückkopplungsschleife.
Der Ausgang jedes einzelnen Filters wird also in das Filter zurückgeleitet. Auf diese Weise wird eine Resonanz erzeugt.
Das Signal wird durch ein separates, variables Tiefpassfilter in das Kammfilter zurückgeleitet.
Durch dieses Tiefpassfilter werden die hohen Frequenzen gedämpft, wie bei einem akustischen Musikinstrument. Bei einer geringen Cutoff-Frequenz des Filters klingen die hohen Obertöne also schneller ab als die tiefen (wie beim Zupfen einer Gitarrensaite).
Den Pegel des Rückkopplungssignals können Sie mit einem Feedback-Regler steuern.
Dies bestimmt die Abklingzeit der Resonanz. Wenn Sie hier einen negativen Wert einstellen, wird eine Wanderwelle in einer Röhre mit einem offenen und einem geschlossenen Ende simuliert. Das Ergebnis ist ein hohlerer Sound wie bei einer Rechteckwelle, der um eine Oktave herunter transponiert wurde.
Mit einem Detune-Regler können Sie die Grundfrequenzen der 3 Kammfilter gegeneinander versetzen (Offset), so dass ein chorusähnlicher Sound oder drastische Spezialeffekte erzeugt werden.
Sie haben auch Zugriff auf die gemeinsamen Synthesizer-Parameter - 2 LFOs, 4 Hüllkurven und einen Effektbereich.
Standardmäßig wird mit der zweiten Hüllkurve (Env 2) der Pegel des Impulssignals gesteuert. Hier können Sie eine kurze Abklingzeit des Impulssignals zum Emulieren von Saiteninstrumenten festlegen.